REIMVERSION UNTER: Kneipp-Reimvortrag.htm Motto: Wie in seiner Wasserkur- verschönert durch die Reime nur |
Von Essigkür und Wasserkur- - von des Wassers und Essigs guter Natur- soll heut und hier die Rede sein allhier in unsrem Kneippverein. Heut` gibt es auch `was zum Probieren zum Schnabuliern und Degustieren. Doch bevor wir mit solchem beginnen, möcht` ich mich mit euch besinnen auf das, was in ersten Essig-Tagen mich hat geführt, nach Kneipp zu fragen. Mir ist`s, als ob`s grad gestern wär und doch ist`s etlich` Jahr` schon her, dass ich mit meiner Frau in Urlaub war im schönen Ländchen an der Aar, wo man die Essigkur erprobte- in hohen Tönen den Essig lobte. Mich, der gern süßen Essig nascht` hat gewaltig überrascht, was da in Schriften war zu lesen, vor Zeiten schon bei den Chinesen. Den Essigkrug rühmt` nicht vergebens man damals schon als "Krug des Lebens". Mit Interesse hab` gelesen ich von des Essigs heilsam Wesen, als süßen Essig ich noch- welch` Wahn! - nur in Longdrinks hab getan. Ein Flyer wies auf Kneipp`sche Lehre, -mit Wort und Bild zu seiner Ehre- die Essig- und die Wasserkur, dazu der Pflanzen Heilnatur, wie man sich gern und gut ernährt und dem Bewegungsmangel wehrt, sowie ein sinnvoll Leben führt, all dies zusammen hat mich berührt. Mit Kneipp`scher Lehr` mich zu befassen, das konnt` und wollt` ich nicht mehr lassen. Wie könnte es auch anders sein - bin Mitglied nun im Kneippverein. Was freilich mich hat überrascht, der gern an gutem Essig nascht, dass Kneipp selbst Essig hat gemacht. Was er sich wohl dabei gedacht?? Von eigner Hand bereitet ward Essig von ihm -nach Hausfraun-Art- nach alter Art mit altem Bier das möcht ich kurz erwähnen hier Er schätzte auch der Äpfel Kraft hat Apfelreste hineingeschafft Bin nicht der erste Pfarrersmann, der Essig gut bereiten kann. Drum hab ich kürzlich mir gesagt: das Gespräch mit Kneipp, das wird gewagt. Ich habe nun Frau Poth gebeten, Sebastian Kneipp hier zu vertreten. Sie liest aus Kneipp`scher Wasserkur- ich rühm des Essigs Heilnatur mit all dem Wissen, das erfahren ich hab` in über dutzend Jahren. Ich hab erdacht für Sie `ne tolle noch gänzlich ungewohnte Rolle als ich gereimt zum Zeitvertreib: Sie schlüpft in das Gewand von Kneipp. Und spricht den Kneipp für uns Frau Poth ich denke, das macht keinem Not. Schon längst ich` überfällig fand: bei Priestermangel trag`s Gewand -was ich sage, weiß ich genau- warum denn nicht ?- auch eine Frau. Denn was schon seit langem kannten wir -genannt die Protestanten-, - gut ausgebildet mögen traun sich wie bei uns auch da die Frau`n! Natürlich greifet unsre Gruppe wie üblich gern auch zu `ner Puppe Ich greif den Essigparre, sie die neue, die Kneippfigur, dass dies erfreue das hoch verehrte Publikum mit solcherlei Brimborium. Frau Reinfrank hat dazu vor Wochen für ihn ein schön` Gewand versprochen. Und dann beginn`s in kurzer Weile - zu lesen gründlich ohne Eile von Essigkür und Wasserkur und der Heilkraft der Natur. Ich versprech, zum Schnabulieren gibt es auch etwas zum Probieren. Durch Zufall hab` ich einst entdeckt, dass Essig aus Bier gut als Würze schmeckt. Und nicht nur gut ist für die Füße- Nein, auch für andre Leibsgenüsse Zum Beispiel wird ein Schweinebraten mit Essig köstlicher geraten, wenn - selbigs wurde auch entdeckt - der mit Wacholder abgeschmeckt nebst manchem mediterranem Kraut, das ich hab bei mir angebaut. Auch dämpft, beseitigt in der Küche Essig den Schimmel und Gerüche- auch mit Essenz aus der Petro-Chemie. Feinen Essig nehm ich nie, riecht es einmal unerbaulich zum Beispiel aus dem Ausguss faulig. Und wenn`s kaum durch den Siphon tropft, weil der bisweilen arg verstopft; dann wird hier keineswegs gespart mit Natron nach des Kaisers Art- und kippst du "für die gute Küche" vom Essig zu - weg sind die Gerüche. Und aus dem Abfluss nichts mehr nur tropft der ist nun frei, weil unverstopft Zwar schriebst du, Kneipp, welch Frevel, Salzsäure gar, auch Vitriol, Schwefel gäb man zu guter Essigkultur, zwecks Konservierung der Natur. Da weiß ich gar nicht, was das soll, am End` gar Kupfervitriol???- Das lässt man wohl zu unsrer Zeit- die auch mit Schwefeln nicht erfreut.
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