Ein Tag beim könig.-bayr. Amtsgericht zu Wörishofen- Bänkelsängerlied und Spielszene für Figurentheater: Einstieg: der Apfeldieb zu Wörishofen Fotoaufnahmen mit freundl. Genehmigung von Vorstandsmitglied Werner Müller Spielszene für Figurentheater: bisherige Vorentwürfe unter http://www.rhodt-suew.de/kneippverein/anspiel.htm#Erweiterte und http://www.rhodt-suew.de/kneippverein/anspiel.htm a) Spielszene für Figurentheater komplett b) Kurzversion- nur Apfeldiebszene
www.rhodt-suew.de/kneippverein/kneippspiel13.htm: Fotodokumentation Beim könig.-bayr. Amtsgericht zu Wörishofen- Anno 2013 Als wir jüngst in Bad Wörishofen waren, sind zuvor wir nach Augsburg gefahren Fanden die Puppenkiste in Augsburg toll- samt Museum wundervoll- und auch sonst die schöne Stadt, die so viel zu zeigen hat. Eine sprechende Puppe als Figur wollt ìch baun- Ich schrieb das Stück, man fand es dort nett- Zwar hab ich heut- da bin ich schlauer- Allhier -wo das Recht man spricht - beim königl-bayr. Amtsgericht, in Wörishofen, wo man dem Unrecht wehrt- das Recht und die Gerechtigkeit ehrt, hab ich als Richter hier am Ort das erste und das letzte Wort- Dass -hört- allhier beim hohen Gericht, keiner mir dazwischen spricht!!! Wer da stört, den schmeiß ich raus. Ich will Ruhe hier im Haus!
Das eine: eine Diebstahlklage- Die Sache ist ganz sonnenklar, zumal der Dieb geständig war, als er auf frischer Tat gepackt. Die andre, die ist sehr vertrackt. Denn da tat keiner Äpfel klaun. Der Beichtvater der Klosterfraun, der steht als zweiter vor Gericht- beteuert, er tät Übles nicht Man sagt von diesem Kirchen- Mann Er selbst -mit seiner Roßnatur- Man soll nicht achten nur aufs Essen- zumal dies gelte zu jeder Frist, Doch fangen wir bei der Klage an,
dem königlich bayrischen Amtsgericht, seine Klage hier vortragen. Was der Beklagte hat zu sagen, soll dieser sagen hinterher. Gottlob, die Sache ist nicht schwer.
Als Huberbauer hierzuland bin ich in Stadt und Land bekannt: Der Toni Huber hier am Ort. Ich klage hier und hab das Wort. Man hat mich bestohlen, hohes Gericht. Und dieses hier ist mein Bericht. Es hat in der Früh mein Hund gebellt- und hat den Vagabund gestellt, der mir drei Äpfel hat geklaut, die ich hab selber angebaut. Er sei Student und sei ein Wiener- ein Dieb ist er und ein Schlawiener. Kommt einfach so dahergelaufen und will nicht Äpfel bei mir kaufen. Steckt mir nichts- dir nichts- drei Äpfel ein. Das kann und darf und soll nicht sein! Man sag mir, wo man da hinkäm, wenn jeder meine Äpfel nähm. Das wäre in der Tat ganz schlecht. Und darum fordre ich mein Recht!
Richter:
Mein Urteil lautet kurz und schlicht: Drei Äpfel nehmen darf man nicht. An einem Apfel mag man naschen. Doch steck man keine in die Taschen. Ein Apfel- das mag Mundraub sein- doch weitre nehmen ist nicht fein. Doch soll er in den Karzer nicht. Statt ins Gefängnis soll er schlicht drei Schubkarrn Mist fahren auf`s Feld, das Bauer Huber grad bestellt. Und zeigt er, daß er zupacken kann, nimmt ihn in Dienst vielleicht der Mann gegen einen fairen Lohn. Denn krank ist Toni zwo, sein Sohn. Er lahmt derzeit am linken Bein. Und wer da zupackt, denn stelle man ein. Wenn er beim Schaffen sich wird bewähren und keinen Grund gibt zum Beschweren, dann kann der Herr Studiosus fein- da er wird besser bei Kasse sein- nach Augsburg gehn, sein Glück probiern und dort mit Fleiß das Recht studieren- Ich denk mir: stimmen beide in das Urteil hier ein, kann jeder für sich zufrieden sein! Das war`was ich, ihr lieben Leute Spielszene für Figurentheater komplett Bänkelsänger: 2) Der ein Freund auch war der Armen- 3) Er ließ Gottes Lieb die spüren, 4) Und doch gilt ganz ohne Frage: 5) Durch die Zeit geht unsre Reise Spielszene für Figurentheater: bisherige Vorentwürfe unter http://www.rhodt-suew.de/kneippverein/anspiel.htm#Erweiterte und http://www.rhodt-suew.de/kneippverein/anspiel.htm
Allhier -wo das Recht man spricht
Das eine: eine Diebstahlklage- Die Sache ist ganz sonnenklar, zumal der Dieb geständig war, als er auf frischer Tat gepackt. Die andre, die ist sehr vertrackt. Denn da tat keiner Äpfel klaun. Der Beichtvater der Klosterfraun, der steht als zweiter vor Gericht- beteuert, er tät Übles nicht und hätt nichts Unrechtes getan.
die Hubers Toni vorgebracht: den Apfeldiebstahl heute nacht.
dem königlich bayrischen Amtsgericht, seine Klage hier vortragen. Was der Beklagte hat zu sagen, soll dieser sagen hinterher. Gottlob, die Sache ist nicht schwer.
Als Huberbauer hierzuland bin ich in Stadt und Land bekannt: Der Toni Huber hier am Ort. Ich klage hier und hab das Wort. Man hat mich bestohlen, hohes Gericht. Und dieses hier ist mein Bericht. Es hat in der Früh mein Hund gebellt- und hat den Vagabund gestellt, der mir drei Äpfel hat geklaut, die ich hab selber angebaut. Er sei Student und sei ein Wiener- ein Dieb ist er und ein Schlawiener. Kommt einfach so dahergelaufen und will nicht Äpfel bei mir kaufen. Steckt mir nichts- dir nichts- drei Äpfel ein. Das kann und darf und soll nicht sein! Man sag mir, wo man da hinkäm, wenn jeder meine Äpfel nähm. Das wäre in der Tat ganz schlecht. Und darum fordre ich mein Recht!
Des Apfeldiebstahls- wie besagt- vom Huberbauer angeklagt: Was hat Er zu diesen Klagen als Beschuldigter zu sagen? Denn es wird hier Recht gesprochen- was auch immer ward verbrochen. fahrender Student: Ich ziehe durch die Lande dahin- Nach Augsburg stehet mir der Sinn. Dort will ich daselbst mein Glück probiern Das Studium der Rechte dort studiern. Und es wird der Weg mir schwer, zieh ich so durchs Land daher. Denn es mangelt mir an Geld. Ich schlief des Nachts auf freiem Feld- legte mich unter den Apfelbaum. Als ich erwacht`von süßem Traum hat mich- zu Ende war die Nacht- ein reifer Apfel angelacht, so daß man gerne nach ihm greift. so knackisch-frisch und ausgereift- denn ein knurrend -leerer Magen kann einen Apfel gut vertragen. -bedankte artig mich beim Baum, für Apfel süß und süßen Traum, den ich an dieser Lagerstatt für mich des Nachts geträumet hatt` und wollte meines Weges gehn, da sah ich noch zwei Äpfel steht, an denen ich wollt später naschen und steckte sie in meine Taschen- Doch da hat dieser Hund gebellt- wie soll ich zahlen ohne Geld? - Ich dacht mir schon: der wird mich beißen vielleicht die Hosen mir zerreißen. Da kam der Bauer -ich sag, wie es ist- mit seiner Gabel von dem Mist- und kann doch -leider- zahlen nicht- uns schleppte mich hier vor Gericht.
so nannte mich der Toni-Bauer. Ich nahm drei Äpfel, hohes Gericht. Doch bin gemeiner Dieb ich nicht. Man drücke doch -bitte- ein Auge zu Und lasse ziehen mich in Ruh!
Mein Urteil lautet kurz und schlicht: Drei Äpfel nehmen darf man nicht. An einem Apfel mag man naschen. Doch steck man keine in die Taschen. Ein Apfel- das mag Mundraub sein- doch weitre nehmen ist nicht fein.
Statt ins Gefängnis soll er schlicht drei Schubkarrn Mist fahren auf`s Feld, das Bauer Huber grad bestellt. Und zeigt er, daß er zupacken kann, nimmt ihn in Dienst vielleicht der Mann gegen einen fairen Lohn. Denn krank ist Toni zwo, sein Sohn. Er lahmt derzeit am linken Bein. Und wer da zupackt, denn stelle man ein. Wenn er beim Schaffen sich wird bewähren und keinen Grund gibt zum Beschweren, dann kann der Herr Studiosus fein- da er wird besser bei Kasse sein- nach Augsburg gehn, sein Glück probiern und dort mit Fleiß das Recht studieren-
kann jeder für sich zufrieden sein! --------------------------------------------------------- (Richter: )
- ich erteil ihm gleich das Wort- als Schwindler und als Scharlatan, der da Übles hätt` getan. dieser Pfarrer, Kneipp genannt- auch von hier und ortsbekannt.
kommt ein seltner Fall zur Sprache. Angeklagt - ein Kirchenmann, der - so sagt man - heilen kann.
doch anders als`s beim Doktor wär. Mit Wasserkuren, heilend Kraut, dem Rat, dass man auf Gott vertraut- sein Leben recht in Ordnung bringt- dann die Heilung erst gelingt. Der viel von Bewegung und Ausgleich hält- und dafür will noch nicht mal Geld.
Sie, Herr Doktor, wollten klagen- und reden von dem Manne schlecht. Sie kämpften um ihr gutes Recht.
hab ich von solchem Fall erfahren. Das gab noch nie allhier am Ort. Herr Doktor, nun, Sie haben`s Wort!
Herr Richter, hört mich klagen an den Pfarrer Kneipp, den Kirchenmann: Denn dieser ist für Bayerns Lande und Wörishofen eine Schande.
Seelenhirte seiner Schafe. Doch kümmert ihn der Seelen Heil? Ach was, er biet` Gesundheit feil.
feil- wohlfeil- ja gar ohne Geld, so dass am End ein armer Mann Gesundheit gar sich leisten kann:
Bewegung- mit Besinnung nur- und einer Nahrung, die gesund." Bringt so uns Ärzte auf den Hund! Wenn Leute so nach Gesundheit streben, wovon solln dann wir Ärzte leben?
wie dem Genuss er zugetan. Lobt Wasser zwar für kalte Güsse, doch selber schätzt er Leibsgenüsse. Mit solcher Täuschung - kaum zu glauben - gelingts, Patienten uns zu rauben.
bei Kneipp den allerbesten Kunden von mir- erkrankt am Zipperlein. Ließ mir seit Jahren manchen Schein.
und wird in Kürze kerngesund? Wovon soll ich nun Waren kaufen, wenn alle zu ihm überlaufen?
in der Soutane heftig an. Der Mann, der ist für Bayerns Lande kein Heiland sondern eine Schande!
Richter: Dass all hier beim hohen Gericht, keiner mir dazwischen spricht!!! Wer da stört, den schmeiß ich raus- Ich will Ruhe hier im Haus. Nun muss ich den Pfarrer fragen: Was hat Er zur Klag` zu sagen?
Ich, Sebastian Kneipp, steh vor Gericht- und tat doch kein Übel nicht. Hab nie Menschen grob verletzt- keinem Arzte zugesetzt, nur geheilt in aller Still`, weil ich helfen kann und will.
Doch ich sah die große Not: `nen Menschen, der vor Schmerz sich windet, und für den kein Arzt sich findet, der - weil arm - gleich Frau, ob Mann kein Salär bezahlen kann.
sag ich niemals: helf` dir Gott, sofern ich der Frau und diesem Mann, selber helfen muss und kann. Denn das wäre hundsgemein. Drum nur wollt ich Heiler sein- Mich erbarmt der Menschen Not, arger Schmerz, ich wehr dem Tod.
weiß, wie arm die Leute sind- oft hat 's kaum gereicht für 's Brot, und im Haus war oft die Not. Wäre aufs Gymnasium gegangen- doch wie`s ohne Geld anfangen? Half daheim als Weberknecht und doch ging`s uns allen schlecht. Half auch mit beim Ziegenhüten - wollt auf fauler Haut nicht liegen. Und ich half oft- schlicht und recht- mit im Dorf als Bauernknecht. Doch Pfarrer werden war mein Traum, nur diese Chance, hatt ` ich kaum.
und hat viel Gutes mir getan. Half mir zu lernen das schwere Latein. Viel Wissen musst den Kopf hinein- denn wer nicht lernen will, bleibt dumm - doch ich wollt` aufs Gymnasium! Er stand mir bei und er hielt Wort, jetzt bin ich Pfarrer hier am Ort- Doch dass ich stünde hier vor Gericht- das ahnt` ich damals freilich nicht.
- entkräftet, krank bis auf den Tod; jawohl ich war krank gewesen. Doch Gott sei Dank bin ich genesen Stieg in die eiskalte Donau nur - war mehr Roß- als Wasserkur. Aufs Heilen bild` ich mir nichts ein. Nein, bloß Pfarrer will ich sein. der da kennt der Menschen Schmerzen, Menschenwohl liegt mir am Herzen Und heute steh ich vor Gericht. Ich kann es glauben selber nicht. Dass mir Helfen bringt Verdruß! Und damit mach` ich hier Schluß!
Einspruch sag ich, euer Ehren. Ich als Arzt, ich muss mich wehren. Das halt ich für meine Pflicht. Nein, es ist in Ordnung nicht, wenn da dieser Kirchenmann, kund gibt, dass er heilen kann und mir nimmt die besten Kunden. Fachmann bin ich fürs Gesunden. Fachmann bin ich- ich allein- So ist`s rechtens - so soll`s sein.
Menschen heilen soll er nicht. Wie der Schuster bei seinem Leisten bleibt, nicht anderswo Allotria treibt, Der Teufel weiß, wo wir heut wären, ließ jedermann man frei gewähren.
seine Sitt` und Ordnung hat- keiner seinem Arzt mehr traut- selber heilsam Kraut anbaut- oder sucht in Wald und Flur kostenfrei in der Natur- und Heilung durch Wasser nur hat im Sinn: Wo kommn wir da Herr Richter hin? Drum besteh ich ohne Frage unbeirrt auf der Anklage
Richter: Dass allhier beim hohen Gericht, nicht nochmals mir jemand dazwischen spricht!!! Ich brauch Ruhe hier im Haus. Wer da stört, den schmeiß ich raus- Ich will und muss die Zeugen fragen: Was habt ihr dazu zu sagen? Ihr Zeugen, ihr von schlichtem Stand- und hier am Orte wohl bekannt- und geschätzt allhier am Ort. Zeugen, jetzt sei euch das Wort.
Alte Frau: Herr Richter, hört, ich bitt`, in Ruh mir armem Weibe gnädig zu. Ich lege ein - als Frau vom Ort- für Pfarrer Kneipp ein gutes Wort.
will nicht, dass uns Schmerzen quälen- lehrt uns glauben - und tut kund, wie ein Mensch sich hält gesund.
die durch Kälte Lindrung schafft. Weist aufs Kraut in Garten, Feld, heilt und hilft, verlangt kein Geld.
der Gesundheit wohl bekommt. Viel bewegen bringt viel Segen, mahnt er Städter sich zu regen.
ruft zur Ordnung er des Lebens." So weiß bei uns schon jedes Kind, was die fünf Säulen zur Gesundheit sind
ein Pfarrer für uns kleinen Leute, Uns, die sich durchs Leben plagen hat er Wichtiges zu sagen
ist durch Wasser er genesen aus der schweren Krankheit Not. Kummer war sein täglich Brot.
hat für sie ein fühlend Herz. Dieser ist für Bayerns Lande und Wörrishofen keine Schande.
So wahr ich aus Wörishofen bin
Man sagt, Herr Richter, dass die Jugend all - überall kennt keine Tugend. Doch Pfarrer Kneipp weiß guten Rat, und weist den guten Tugendpfad.
Ein Herz hat er für Bauernbengel. Er, Pfarrer Kneipp, ist deren Engel- Er mag sie alle, ihm ist gleich, ob einer arm ist oder reich.
Und was er sagt, wird nicht vergessen. Was er uns lehrt, geht gut ins Ohr: weil er`s uns würzt mit viel Humor.
Ein Pferd, so sagt er, zieht viel Last. Doch, wenn du mehr zu ziehen hast, dann, liebe Frau und lieber Mann, dann spann zwei Pferde vorne an!
nicht bei dir die Heilung schafft, greife zu in Wald und Flur zu den Gaben der Natur !
Manchmal braucht`s ein zweites Pferd. Wohl dem, der das Heilkraut ehrt. Drum solln schätzen und ergreifen, was der Herrgott uns läßt reifen.
tät er tüchtig ausprobieren: Mal als Öl- getrocknet als Tee lindern sie uns Ach und Weh.
Wer gute Ordnung schätzt und ehrt Und wer sich auch gesund ernährt- bleibt gesund und voller Schwung, gleich ob alt er oder jung.
Fünf Säulen hat er uns gelehrt, wer sie missachtet, lebt verkehrt. Doch der hat nicht auf Sand gebaut, wer unsrem Pfarrer Kneipp vertraut.
Wer ihm folgt zu jeder Stund, lebet lange und gesund. Darum lasst von Kneipp uns künden: Frau und Mann: Gäb`s Pfarrer Kneipp nicht, müsst man ihn erfinden!
Ich bin ein Kind und bin noch klein, und komm mit meinem Schwesterlein. Zwar schätzt man, was ein Mädchen spricht- gar selten wirklich bei Gericht- doch kann ich hier nicht schweigen, nein! denn das ist doch zu gemein, wenn man klagt an den guten Mann, der uns viel Gutes hat getan. Er weiß als armer Leute Kind, wie Kinder fühlen, wie sie sind- Half bei mir, das Fieber blocken- mit Wadenwickeln und Essigsocken-
und hat für uns ein gutes Herz. Drum sei gelobt der gute Mann, der uns nur Gutes hat getan
Wenn ums Recht sich Menschen streiten, soll man hören beide Seiten. Ihr, die Zeugen von den Armen, rühmt euren Kneipp und sein Erbarmen. Könnt auch keinen Arzt bezahlen, wenn ihr leidet Schmerz und Qualen. Und in schweren, bittern Stunden, nimmt der Arzt euch nicht als Kunden. Denn was zählt in dieser Welt ist nun mal das liebe Geld! Bleibt nur noch die Frage offen, die mich selber macht betroffen: Wie kommt `s, dass nun ein Kirchenmann wie dieser helfen, heilen kann? Drum, Herr Kneipp, hier angeklagt, seien Sie nochmal befragt: Welcher Art ist die Natur eurer Heil- und Wasserkur?
Ich hab vorhin schon erzählt, wie die Schwindsucht mich gequält, die mich trieb schier ins Verderben, dass ich fürchtete zu sterben! Weiß, was Krankheit kann bedeuten grade bei den armen Leuten. Als Student hab ich gelesen von des Wassers heilend Wesen. Was ich eignen Leibs erfuhr von des Wassers Heilnatur, - gut für die Jungen und die Alten, wollt ich nicht für mich behalten. Einem Freund im Seminar, der gequält so manches Jahr, trotzdem er studiert mit Fleiß - half ich auch auf diese Weis.
sprang ins Wasser eisig frisch, bald erfasst ihn Mut und Kraft- dass die Prüfung er geschafft - und ist nun - ganz ohne Bürden - so wie ich in Amt und Würden.
denn am Herzen sollt mir liegen. schlichtweg Pfarrer nur zu sein. Doch er konnt nicht schweigen- nein! Hat den Freunden laut erzählt, warum ihn nun nichts mehr quält.
Manchem Freund im Seminar- - dem verstopft- und schmerzt- der Bauch- jenem half das Wasser auch. Zwischen dem Brevierenbeten ging`s geheim zum Wassertreten. Sind des Nachts durchs Fenster sprungen- und die Heilung ist gelungen
haben ihren Leib begossen und wer dann im Wasser tappt` des Verdauung hat geklappt. Alle war'n beschwerdenfrei Der Konvent frug zweierlei: erstens, warum niemand klagt und nach Abführmitteln fragt, dann, warum der Boden nass als lief Wasser aus dem Faß?
und beschenkt, weiß es und schweigt.
war ich grad Kaplan in Boos; musst zu einer Magd hingehn sie beim Sterben zu versehn- und das Sakrament ihr reichen, klagte sie zum Steinerweichen vom Erbrechen, Schmerz im Bauch; dieser Armen der half ich auch. Als die Pfarrerspflicht getan, ging`s mit heißem Wickel an, nahm dazu nach altem Brauch zum heißen Wasser Essig auch. Auf den armen Leib gelegt wurd sie so gesund gepflegt.
denn der Ruhm bekam mir schlecht. Mancher Arzt, kein Hungerleider, nicht ein Helfer, doch ein Neider redete sehr schlecht von mir, sollt doch bleiben beim Brevier - schleppt` im Zorn gar vor Gericht mich, der schlicht tat seine Pflicht. Als den Cholerakaplan und als Arzt in der Soutan` rühmt man freilich mich seitdem, was mir keineswegs genehm.
die Wörrishofner Klosterfraun. Dank Kenntnissen in Landwirtschaft, hab ichs Kloster hochgeschafft- Trotz der Nonnen, die mit List lieber beten als den Mist auf das magre Feld zu fahren. Doch vom frommen Augenschlagen wird kein Feld gute Ernte tragen. Als die Ernte eingebracht, fragt` mancher Bauer, wie wir es gemacht. Nun, als einstger Bauernknecht, kam mirs Wissen sehr zurecht. Denn ohns Wissen der Natur erntet nichts man in der Flur. `S gilt auch bei der Wasserkur
Die Urteilsfindung fällt mir schwer. Wir haben gehört des Arzts Begehr- doch rührt mich auch der Armen Schmerz. Wer hätt` da nicht im Leib ein Herz?!
mich Rheumatismus im Genick! So manchen Arzt ich konsultierte- doch keiner, der mich je kurierte! Ob mir auch hilft die Wasserkur- wenn schon bewährt die Rezeptur? Wenn mir ein Arzt nicht helfen kann, so helfen Sie mir, guter Mann!
"Sebastian Kneipp hat nichts verbrochen, was begründet eine Strafe. Ein guter Hirte seiner Schafe- ein Mann mit Herz, und der sich plagt, wie von ihm hier- zu Recht- man sagt.
dass Kneipp ein Pfuscher und Arztfeind sei- womit die Sitzung ist geschlossen.
nach der bewährten Rezeptur der vielgerühmten Wasserkur Mag man Sie hin und wieder schelten, sie werden doch als Menschenfreund gelten.
- obwohl der Arzt viel Geld genommen- und lindern Sie der Leute Pein, die -arm- in Not und Elend sein
Hilfe sucht und hat kein Geld, da seien Sie, das walte Gott!, für ihn ein Helfer in der Not"
A: Wir großen mit den kleinen Leut den Vater Kneipp, wir rühmen heut..
nein, auch die Gaben der Natur
damit man Gottes Gaben ehrt.
und auch manch Kraut, das Lindrung schafft
auch das Bewegen nicht vergessen.
- rät, nach der Arbeit auch zu ruhn.
der hat auf festen Grund gebaut.
dass man dies tut nicht nur allein.
Nach Vater Kneipp lebt man gesund
Das war es also, ihr lieben Leut, was ich euch sagen wollte heut. Ehrt Kneipp und achtet diesen Mann und das, was er uns sagen kann-
so schließ ich- wie sollt`s anders sein- Drum sag auch ich zum guten Ende: Fünf Finger haben eure Hände, fünf Säulen läßt uns Kneipp betrachten. Es lohnt sich, sie auch zu beachten. Um nicht zu kommen auf den Hund, da leb ein jeder KNEIPP-GESUND!!! |